Renn, wenn du kannst

Renn, wenn du kannst ist eine deutsche Tragikomödie von Dietrich Brüggemann. Der Film startete in Deutschland bei der Berlinale 2010 in der neunten Ausgabe der Perspektive deutsches Kino. Der deutsche Kinostart war am 29. Juli 2010.

Fakten zum Film

Filmdaten

Kinostart:
Originaltitel: Renn, wenn du kannst
Genre: Drama
Produktion: Deutschland
Jahr: 2010
Länge: 116 Minuten
Verleih: Zorro Film
FSK: 12

Besetzung und Crew

Regie:
Stars: , ,
Drehbuch: Dietrich Brüggemann, Anna Brüggemann
Kamera: Alexander Sass
Schnitt: Vincent Assmann

Inhaltsangabe

Hier findest Du die Zusammenfassung der Handlung für den Film Renn, wenn du kannst. Achtung, Spoilerwarnung: bitte die Inhaltsbeschreibung nicht weiterlesen, falls Du das Ende des Films nicht erfahren möchtest!

Ben ist Student der Komparatistik und sitzt im Rollstuhl. Er lebt, betreut von Zivildienstleistenden und hin und wieder auch von seiner alleinerziehenden Mutter, in einer Duisburger Hochhauswohnung, von deren Balkon aus er mit dem Fernrohr Annika beobachtet, die auf dem Weg in die Musikhochschule mit dem Fahrrad vorbeikommt und dabei regelmäßig bei Rotlicht eine Kreuzung überquert. Als sie dabei fast mit Bens neuem Zivildienstleistenden Christian kollidiert, beginnt sich eine Dreiecksgeschichte zu entwickeln. Christian sucht Annika ohne das Wissen Bens in der Hochschule auf und vernachlässigt dabei seine Pflichten als Zivildienstleistender, Annika hingegen interessiert sich auch für Ben und ist entsetzt über dessen pessimistische Lebenseinstellung, kommt jedoch einerseits mit seiner körperlichen und seelischen Situation nicht immer zurecht und leidet andererseits selbst unter ihrem möglicherweise verfehlten Ausbildungsweg: Sie hat sich für ein Cellostudium entschieden, verpatzt aber jeden Auftritt durch ihre Blockaden.

Erst in einer Notlage, als ihre WG-Genossin und Mitstudentin während eines Konzertes feststellt, dass sie wegen einer Handverletzung ihr Solo nicht spielen kann, gelingt es Annika, für diese einzuspringen und ihre Hemmungen zu überwinden. Den Schnitt in der Hand hat die Freundin sich an den Splittern einer Fensterscheibe zugezogen, durch die die tollpatschige Annika eine Büste hatte fallen lassen; die ständigen Stürze dieser Büste sind ein Running Gag im ersten Teil des Films. Die Büste - ob sie nun Bach, Beethoven, Mozart, Schopenhauer oder Goethe darstellen soll, wird bis zum Schluss nicht geklärt - ist direkt auf Bens Auto gelandet, zusammen mit weiteren Scherben, von denen eine in Bens Oberschenkel steckengeblieben ist.

Dies gibt dem angehenden Medizinstudenten Christian die Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen, denn da Ben sich strikt weigert, einen Arzt aufzusuchen, muss der Zivildienstleistende die Wunde vernähen. Dabei stellt sich heraus, dass Christian ebenfalls mit seinem Berufswunsch auf dem falschen Weg zu sein scheint, da er den Anblick von Blut nicht ertragen kann. Während Annika nach ihrem Erfolgserlebnis beim Konzert beschließt, in Moskau bei einer antiautoritären Professorin weiterzustudieren und so doch noch Cellistin werden zu können, beginnt Christian sich durch gezielten Konsum von Horror- und Kriegsfilmen abzuhärten.

Während Annika und Christian durch Scherben und Blut auf den "richtigen Weg" gebracht werden, spielt für Ben das Motiv des Wassers eine große Rolle. Es erscheint zunächst in einer Nebenepisode um einen Goldfisch, der aus einem zertrümmerten Glasbehältnis in einen aufgeschnittenen Tetra Pak umgesiedelt wird, dort später einen Partner und schließlich sogar Junge bekommt, taucht dann in Form von Filmen, die Ben konsumiert, wieder auf - darunter insbesondere ein von Kindern hergestellter einminütiger Trickfilm über ein verliebtes Paar, das aus den Gefahren der Tiefe gerettet wird, - und nimmt schließlich dramatische Formen an, als Ben sich in Selbstmordabsicht auf das Eis eines zugefrorenen Sees begibt und dort einbricht. Während die Rettungskräfte ihn zu reanimieren versuchen, steht er in einer Traumsequenz vor dem Himmelstor, wird aber nicht eingelassen, sondern erhält den Auftrag, erst noch etwas aus seinem Leben zu machen - wohingegen seine ehemalige Freundin das Tor durchschreiten darf. Annikas wiederholte Fragen nach dem Ursprung seiner Behinderung sind damit endlich beantwortet: Bei einem Autounfall vor sieben Jahren ist Bens Wagen in diesem See gelandet. Während Ben selbst vorher aus dem Fahrzeug geschleudert wurde, ist seine Freundin im Auto ertrunken.

Die eher klamaukartige Himmelstorszene soll offenbar Bens Trauma aufgelöst haben. Am Ende des Films erfährt man, dass er statt seiner eigenen Magisterarbeit, die er nach mehrfachen Fristverlängerungen doch noch fertiggestellt hatte, die dann aber aus dem Fenster geweht und zerstört wurde, eine aus dem Internet heruntergeladene fremde Arbeit eingereicht und dafür eine gute Note erhalten hat, und dass er vorhat, im Motorradbeiwagen seiner neuen Betreuerin Lisa eine Tour durch die Vereinigten Staaten zu unternehmen. Finanzieren will er sie durch gerichtliche Klagen, die er bei Verstößen gegen die Barrierefreiheit zu erheben gedenkt.

Kritik

Unsere Beurteilung, das sagt die Cinehits.de-Redaktion zum Film "Renn, wenn du kannst": 3,5 von 5 Punkten - der Film ist in Ordnung und besser als der Durchschnitt. Es fehlt nicht viel, um ein guter Film zu sein.

Die Inhaltsangabe zum Film basiert auf dem Artikel Renn, wenn du kannst aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Er steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Liste der Autoren.
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