Taste the Waste ist ein deutscher Dokumentarfilm aus dem Jahr 2011 von Valentin Thurn über den Umgang der Industriegesellschaften mit Nahrungsmitteln und die globalen Ausmaße von Lebensmittelabfall.
Filmdaten |
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Kinostart: | 08.09.2011 |
Originaltitel: | Taste the Waste |
Genre: | Dokumentation |
Produktion: | Deutschland |
Jahr: | 2011 |
Länge: | 88 Minuten |
Verleih: | W-Film |
FSK: | ohne Altersbeschränkung |
Website: | Offizielle Homepage |
Besetzung und Crew |
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Regie: | Valentin Thurn |
Drehbuch: | Valentin Thurn |
Produktion: | Valentin Thurn , Astrid Vandekerkhove |
Kamera: | Roland Breitschuh |
Schnitt: | Birgit Köster |
Hier findest Du die Zusammenfassung der Handlung für den Film Taste the Waste. Achtung, Spoilerwarnung: bitte die Inhaltsbeschreibung nicht weiterlesen, falls Du das Ende des Films nicht erfahren möchtest!
In Wien begleitet die Kamera zwei Mülltaucher, die in Abfalltonnen nach essbaren Lebensmitteln suchen und damit ihren Bedarf an Lebensmitteln zu 90 Prozent aus weggeworfener Ware decken. Sie machen das nicht weil sie bedürftig sind, sondern sehen das als Lebenseinstellung und Zeichen gegen die Verschwendung.
Ein einzelner Supermarkt in Frankreich wirft jedes Jahr rund 500 Tonnen Lebensmittel weg, in einem Markt in Japan gibt man das Haltbarkeitsdatum sogar in Stunden an und wirft pauschal alle Produkte im gesamten Markt mit dem vorletzten Haltbarkeitsdatum weg. Eine Untersuchung in Österreich hat ermittelt, dass dort ein Supermarkt täglich etwa 45 kg genießbare Lebensmittel wegwirft.
In der gesamten EU werden jedes Jahr rund 90 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, was in LKWs geladen etwa einer Kolonne einmal um den Äquator entsprechen würde. Davon sind etwa drei Millionen Tonnen Brot, womit man ganz Spanien ernähren könnte.
Ein Bauer in Deutschland muss bei der Kartoffel-Ernte rund 50 Prozent der Kartoffeln bereits auf dem Feld aussortieren und unterpflügen, da sie nicht dem Industrie-Standard in Form oder Aussehen entsprechen, obwohl es sonst beste Kartoffeln wären.
Ein Sprecher der EU-Kommission für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung widerlegt das Gerücht, dass die EU daran schuld wäre, dass der Krümmungsgrad von Gurken festgelegt wurde. Vielmehr wurde die EU von den Handelskonzernen dazu gezwungen eine Gurken-Norm einzuführen, da diese gerade Gurken einfacher verpacken und im Supermarkt aufreihen wollten. Als die EU einen Vorstoß unternahm, die Gurken-Norm abzuschaffen, hat sich das deutsche Landwirtschaftsministerium auf Druck des Handels dagegen gewehrt. Obwohl die Norm inzwischen gestrichen wurde und niemandem verboten wird, krumme Gurken zu verkaufen, findet man in der Praxis keine, da den Händlern gerade Gurken besser in ihre genormten Kisten passen.
Der Handel interessiert sich nicht für die Landwirtschaft oder natürlich gewachsene Früchte, sondern zwingt die Bauern, exakt gleichaussehende Produkte zu ernten. So gibt es Farbtabellen für Früchte oder wird die Farbe einer Tomate per Computer gescannt und diese aussortiert, falls das Rot etwas heller oder dunkler als vorgeschrieben ist.
In den USA hat man Lebensmittel-Kooperationen geschaffen, die Bio-Produkte unter Umgehung des Handels über einen Markt direkt an die Verbraucher vertreiben. So können Mitglieder für nur 50 US-Cent pro Tag soviel Obst und Gemüse mitnehmen wie sie wollen.
Eine deutsche Bäckerei zeigt, wie sie ihre nichtverkauften Brote inzwischen zum Heizen ihrer Backöfen verwendet. Da Brot einen ähnlich hohen Heizwert wie Holz hat, würde man mit rund vier Tonnen alter Brote etwa 900 Liter Heizöl einsparen.
Bei der Entsorgung von organischem Abfall in Mülldeponien entsteht auf den Halden Methan, das 25-mal so schädlich wie das Treibhausgas CO₂ ist und in die Atmosphäre entweicht. Bei der Kompostierung von organischem Abfall wäre die Belastung schon deutlich geringer und bei der Verwertung in einer Biogasanlage kann aus dem Müll noch Energie gewonnen werden. Allein der Lebensmittel-Müll produziert rund 15 Prozent der globalen Methan-Emission. Würde man den Lebensmittel-Müll nur halbieren, würde dies ungefähr ebenso viele Klimagase verhindern, wie die Stilllegung von 50 Prozent aller Autos.
In einem Großmarkt in Frankreich werden 8,5 Tonnen Orangen vernichtet, da man sich nicht die Mühe machen möchte, die einzelnen überreifen Früchte aus den Kisten auszusortieren.
In Frankreich ärgert sich eine Mitarbeiterin aus Kamerun darüber, dass aus ihrem Land Bananen zehntausende Kilometer nach Europa geflogen werden, nur um sie hier wegzuwerfen, während sich in Kamerun viele Menschen selber keine Bananen leisten können, weil sie dort wegen der Nachfrage aus Europa so teuer sind. Auch werden wegen der großen Produzenten, die ihre Ware nach Europa exportieren, Kleinbauern zwangsenteignet.
Da es in der EU z.B. im Gegensatz zu Japan verboten ist, Speisereste und Supermarktabfälle als Tierfutter zu nutzen, müssen für Tierfutter 5 Millionen Tonnen Getreide zusätzlich angebaut werden, was ungefähr der gesamten Ernte von Österreich entspricht.
Das Wegwerfen von Lebensmitteln führt zudem zu einer Verknappung der Güter und Erhöhung der Preise und verstärkt somit indirekt auch den Hunger auf der Welt. Allein mit den Lebensmitteln, die in Europa und Nordamerika weggeworfen werden, könnten alle Hungernden der Welt dreimal satt werden.
DVD |
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Titel: | Taste the Waste |
Label: | W-film (Lighthouse Home Entertainment) |
Releasedatum: | 26.04.2012 |
Laufzeit: | 91 Minuten |
Sprachen: | Deutsch (Dolby Digital 2.0) |
Untertitel: | Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch |
Format: | Dolby, PAL |
Bildformat: | 16:9 - 1.77:1 |
Discs: | 1 |
EAN: | 4250128408301 |
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